Harnwegsinfektion
Mit einem Harnwegsinfekt sind Schleimhautentzündungen in den ableitenden Harnwegen gemeint. Zu den ableitenden Harnwegen gehören diejenigen Organe, durch die der Urin nach außen transportiert wird: Ausgehend von den Nieren sind dies das Nierenbecken, die Harnleiter, die Harnblase und die Harnröhre.
Weil eine Harnwegsinfektion in den meisten Fällen als aufsteigende Infektion auftritt, sind zunächst Harnröhre und Harnblase betroffen. Ist der untere Harntrakt betroffen, spricht man im Allgemeinen von einer Blasenentzündung oder auch von einer Zystitis.
Manchmal steigen die Bakterien jedoch vom unteren in den oberen Harntrakt weiter auf und es kommt zur Infektion in Harnleiter, Nieren oder Nierenbecken.
Zur Einordnung: „Harnwegsinfekt“ ist also ein Überbegriff für verschiedene Ausprägungen wie Blasenentzündung oder Nierenbeckenentzündung.
Diagnose
Erste Hinweise auf eine Harnwegsentzündung können ein Urinstreifentest und das Mikroskopieren des Urins im Labor geben. Bei ansonsten gesunden Patienten und eindeutigen Symptomen reicht das in der Regel aus, um Entzündungszellen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu treffen.
Sind die Symptome jedoch nicht eindeutig, tritt zusätzlich Fieber auf oder bestehen Risikofaktoren, wird eine Urinkultur angelegt. So wird herausgefunden, welche Bakterien den Harnwegsinfekt auslösen. In der Medizin gilt die Urinkultur als sogenannter Goldstandard – also als das beste Mittel – zur eindeutigen Diagnose einer mitunter komplizierten Harnwegsinfektion.
Unterer oder oberer Harntrakt
Harnwegsinfekt ist nicht gleich Harnwegsinfekt. Die erste Unterscheidung liegt darin, welcher Teil des Harnsystems betroffen ist – also wo sich die Symptome äußern.
Kommt es beispielsweise zu häufigem Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen, ist davon auszugehen, dass nur der untere Harntrakt betroffen ist. In diesem Fall äußert sich die Harnwegsinfektion in Form einer meistens unkomplizierten Blasenentzündung (Zystitis).
Eine obere Harnwegsinfektion liegt vor, wenn sich zusätzlich Flankenschmerzen, Schmerzen in der Nierengegend oder Fieber (>38 °C) einstellen. Denn dann ist davon auszugehen, dass die Entzündung in Richtung Harnleiter, Nieren oder Nierenbecken aufgestiegen ist (Nierenbeckenentzündung). In diesem Fall spricht man von einem schwereren Verlauf und einem komplizierten Harnwegsinfekt.
Wiederkehrender Harnwegsinfekt
Ob ein Harnwegsinfekt wiederkehrend (rezidivierend) ist, lässt sich nicht an den Symptomen oder der Intensität, sondern an der Häufigkeit feststellen: Treten innerhalb von zwölf Monaten mindestens drei Infektionen oder zwei Infektionen innerhalb von sechs Monaten auf, wird dies als wiederkehrende bzw. rezidivierende Harnwegsinfektion bezeichnet.
Anzeichen und Ansteckung
Die Ursache einer Harnwegsentzündung sind in den allermeisten Fällen sogenannte E. coli-Bakterien, die eigentlich im Darm beheimatet sind. Gelangen sie jedoch durch äußere Umstände über die Harnröhre in die Harnblase, können sie dort eine Entzündung auslösen.
Sind Harnwegsinfekte ansteckend? Das Risiko einer direkten Ansteckung von Mensch zu Mensch ist sehr gering. Häufig findet eine indirekte Ansteckung über verunreinigte Oberflächen statt: Typische „Übeltäter“ sind Keime in öffentlichen Toiletten.
Indirekt ist auch Geschlechtsverkehr eine häufige Ursache für einen Harnwegsinfekt. Vor allem Frauen infizieren sich dabei oft: Auslöser sind meist die eigenen Darmbakterien, die über das Geschlechtsteil des Mannes in die Harnwege der Frau gelangen und eine Harnwegsentzündung verursachen.
Typische Symptome einer Infektion im unteren Harntrakt (z. B. Blasenentzündung):
- Häufiger Harndrang
- Brennen beim Wasserlassen
- Ungewollter Urinverlust
- Schmerzen im Unterbauch
- Trüber, unangenehm riechender Urin
- Blut im Urin
Typische Symptome einer Infektion im oberen Harntrakt (z. B. Nierenbeckenentzündung):
- Flankenschmerzen
- Schmerzen in der Nierengegend
- Fieber (>38 °C)
- Schüttelfrost
- Blut im Urin
Wer ist betroffen?
Grundsätzlich kann ein Harnwegsinfekt jeden treffen. Besonders häufig leiden jedoch Frauen an dem Infekt – meist in Form einer Blasenentzündung. Grund dafür ist vor allem die Anatomie der Frau: Zum einen liegen Darmausgang und Harnöffnung nicht weit auseinander, wodurch die Darmbakterien E. coli leichter in die Harnröhre gelangen können. Zum anderen ist der Weg von der Harnröhre in die Blase bei Frauen erheblich kürzer: Die Harnröhre ist bei der Frau nur maximal vier Zentimeter lang, beim Mann hingegen bis zu 25 Zentimeter.
Im Fall der Frau begünstigen diese Faktoren, dass Bakterien in die Blase gelangen – im Fall des Mannes verhindert die Anatomie, dass Bakterien zu schnell in die Blase gelangen. Bei Männern sind deshalb vorwiegend ältere mit vergrößerter Prostata von einem Harnwegsinfekt betroffen.
Risikogruppen
- Frauen ab 50 (peri- und postmenopausale Phase)
- Frauen zwischen 20 und 40
- Schwangere
- Diabetiker
- Ältere Männer
- Katheterisierte Menschen
Risikofaktoren
- Häufiger Sex
- Geschwächtes Immunsystem aufgrund von Stress
- Übertriebene Intimhygiene
- Kälte
- Geringe Flüssigkeitszufuhr
- Hormonelle Veränderungen
Bei Frauen treten Harnwegsinfekte am häufigsten ab dem ca. 50. Lebensjahr auf. Grund hierfür ist der Beginn der Wechseljahre und die damit einhergehenden hormonellen Veränderungen, die Infektionen wie eine Blasenentzündung begünstigen. Aber auch bei jungen Frauen zwischen 20 und 40 Jahren treten Harnwegsinfekte häufiger auf. Gründe sind hierfür z. B. häufiger Geschlechtsverkehr, häufig auch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft.
Auch bei Kindern kommen Harnwegsentzündungen häufig vor und sollten frühzeitig behandelt werden, damit sich die Entzündung, ausgehend von der Blase, nicht weiter ausdehnt und in die oberen Harnwege wandert. Kinder sind oftmals betroffen, weil ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.
Zum einen lässt sich die Anfälligkeit für Harnwegsinfekte in Risikogruppen, die aufgrund ihrer Anatomie, ihres Alters oder wegen Vorerkrankungen häufiger betroffen sind, unterteilen. Zum anderen kommen bestimmte Risikofaktoren hinzu, die eine Harnwegsinfektion zusätzlich begünstigen.
Wie gefährlich ist eine Harnwegsinfektion?
Die meisten Harnwegsinfekte sind unkompliziert und dauern nicht länger als einige Tage. Dennoch wünschen sich die Patienten bei einem Harnwegsinfekt eine Linderung der Symptome. Hierfür sind jedoch nicht immer verschreibungspflichtige Medikamente wie Antibiotika notwendig.
Natürliche Präparate können die Symptome verbessern. Mit FEMANNOSE® N kann ergänzend dafür gesorgt werden, dass die infektverursachenden E.-Coli-Bakterien aus der Blase transportiert werden.
Liegen jedoch angeborene Funktionsstörungen der Harnwege, Vorerkrankungen wie Diabetes, eine Nierenfunktionsstörung oder eine Katheterisierung vor, können diese schwerwiegendere Komplikationen begünstigen. Eine intensivere Diagnose und entsprechende Therapie (in der Regel mit Antibiotika) sind in diesen Fällen erforderlich.
Gleiches gilt, wenn sich eine zunächst harmlose Entzündung der unteren Harnwege (z. B. Blasenentzündung) auf die Nieren ausweitet und eine Nierenbeckenentzündung auslöst. Unbehandelt kann dies im Ernstfall zu einer Blutvergiftung führen.
Infektionen bei Männern gelten grundsätzlich als komplizierte Harnwegsinfekte – auch bei jüngeren Männern ohne Vorerkrankung. Denn hier kann auch die Prostata als Organ betroffen sein. Eine differenzierte Abklärung beim Arzt ist erforderlich. Ebenso bei Harnwegsinfekten bei Kindern und Schwangeren.
Unterschied zwischen Blasenentzündung und Harnwegsinfektion
Bei einer Blasenentzündung und einer Harnwegsinfektion handelt es sich nicht um zwei verschiedene Krankheiten, sondern: Die Blasenentzündung ist eine Form der Harnwegsinfektion. Sie liegt vor, wenn die Entzündung den unteren Harntrakt – also die Harnblase – betrifft. Das wiederum erklärt auch, weshalb das Krankheitsbild von Harnwegsinfekt und Blasenentzündung häufig gleich oder ähnlich beschrieben wird. Zumindest solange es sich um eine Entzündung in den unteren Harnwegen handelt.
In Kürze: Eine Blasenentzündung (Zystitis) ist ein Harnwegsinfekt in den unteren Harnwegen, speziell in der Blase.
FEMANNOSE® N
FEMANNOSE® N mit dem Inhaltsstoff D-Mannose dient der Vorbeugung und unterstützenden Behandlung von Blasenentzündungen und ist ab 14 Jahren geeignet. Der Wirkstoff D-Mannose neutralisiert entzündungsverursachende E.coli-Bakterien, die dann mit dem Urin ausgespült werden.
Packungsgrößen: 14, 30 und NEU 60 Portionsbeutel
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